Entscheidend für ein zukunftsorientiertes und attraktives Leben im ländlichen Raum und dessen positive Entwicklung sind erfolgreiche Unternehmen mit genügend Arbeits- und Fachkräften. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor dafür sind eine gute Versorgung am Ort und eine gute Verkehrsanbindung, wofür wiederum ein leistungsfähiges ÖPNV-System unabdingbar ist. Angesichts zunehmender Engpässe in Städten und Ballungsräumen hinsichtlich Wohnraum und Gewebeflächen wird der ländliche Raum für Wirtschaftsstandorte sicher immer bedeutsamer.
Die ländlichen Regionen sind aber auch Natur- und Erholungsräume, ein Reservoir natürlicher Ressourcen. Mit schönen und eindrucksvollen Landschaften, Naherholungsräumen etc. prägen sie das Gesicht des ländlichen Raums – so auch den Ort „Walzbachtal – das Tor zum Kraichgau“.
Im Fokus steht hohe Lebensqualität, unzerstörte Natur, gesunde Luft auf der einen Seite und wirtschaftliche Entwicklung und optimale Versorgung auf der anderen Seite. Um beidem gerecht werden zu können haben nachhaltige Verkehrskonzepte höchste Priorität!
Deshalb müssen künftig bei der Bewertung von Straßenbauprojekten Umweltfaktoren viel mehr in den Vordergrund gerückt und die Zerstörung von Natur und Landschaft begrenzt werden.
Der BUND bezeichnet die für den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) angemeldeten Neu- und Ausbaumaßnahmen als realitätsferne, unfinanzierbare und umweltzerstörerische Wunschlisten! (Siehe unter Punkt 4.) Laut BUND hat es seit 1971 keinen Fernstraßenplan mehr gegeben, der derart dreist sämtliche Umweltziele ignoriert.
Wirtschaftliche Stärke und Wirtschaftswachstum in einer Region werden immer noch als Argument für Straßenneubau vorgeschoben. Seit 1970 kann man davon ausgehen, dass durch bessere Erreichbarkeit keine größeren wirtschaftlichen Effekte mehr erzielt werden können. Deutschland ist verkehrsmäßig sehr gut erschlossen. Mit dem Bau von Autobahnen und Fernstraßen wird kein großes Wirtschaftswunder mehr stattfinden.
„Straßen sichern Wohlstand und Arbeitsplätze“ – hinter dieser Aussage steckt keine rationale ökonomische Denkweise. Zutreffend mag das für Entwicklungsländer sein, nicht aber für Deutschland. Deutschland ist kein Entwicklungsland.
Höchste Priorität müssen heute kluge Entscheidungen und Investitionen für eine nachhaltige Verkehrspolitik haben, die die Lebensqualität der Menschen verbessert und nicht zerstört und dennoch wirtschaftliche Stärke und Entwicklung nicht ausbremst.
Wir brauchen hier in Walzbachtal keine umweltzerstörende, flächenfressende Ortsumfahrung – weder die ansässigen Betriebe noch seine Bürger!
Der Grötzinger Tunnel bleibt nach wie vor das Nadelöhr, der Anlieger-LKW-Verkehr fährt weiterhin in den Grund, die Pendler bleiben auf der Straße und fahren weiter durch die Ortschaft, auch wenn diese Umgehung gebaut wird!
Was wir für ein wirtschaftlich starkes Walzbachtal mit hoher Lebensqualität brauchen ist: