Der Tourismus in Baden-Württemberg sei ein nicht zu vernachlässigender Wirtschaftsfaktor. Darauf machten die Grünen und die Direktorin des Tourismusverbandes Kraichgau-Stromberg bei einer Veranstaltung im Oktober 2018 aufmerksam.
Die Bürgerinitiative fragt sich, wie dies in Einklang mit einer geplanten Ortsumfahrung, die insbesondere eine Verdichtung des Schwerlastverkehrs provoziert, zu bringen ist. Gerade das unverbaute Landschafts- und Naherholungsgebiet Attental mit der denkmalgeschützten Maria-Hilf-Kapelle lädt geradezu dazu ein, Walzbachtal touristisch zu vermarkten und damit auch die örtlichen Betriebe, die Gastronomie und den Einzelhandel zu stärken.
Der Bau einer Ortsumfahrung, wie derzeit geplant, wäre einfach nur kontraproduktiv für Naherholung und Tourismus. Genau dieser Platz mit seiner weiten und einzigartigen Aussicht ist doch das “Aushängeschild” unseres Ortes und trägt sicher zu der Bezeichnung „Das Tor zum Kraichgau“ bei! Versorgung vor Ort
Der Neubau von Straßen und damit einhergehende sinkende Transportwiderstände können eine regionale Wirtschaft auch ruinieren. Es ist ein Einbahnstraßen-Denken, wenn die Politik davon ausgeht, durch Straßenneubau wird in einer Region mehr produziert und es fließt mehr Geld. Je perfekter ein Straßennetz, umso niedriger werden Transportkosten, umso schwieriger aber auch das Überleben für regionale Anbieter und Firmen. Höhere Transportkosten sind oftmals ein Schutz für kleinere und mittlere Unternehmen. Und ein Blick auf die Straßenkarte zeigt deutlich, dass wirtschaftliche Stärke und geringe Arbeitslosigkeit nicht vom Straßenbau abhängen. „Die Stadt Hof ist umzingelt von Fernstraßen und trotzdem eine arme Region“
Unverständlich ist, warum der Mythos vom volkswirtschaftlichen Nutzen des Straßenbaus so hartnäckig bestehen bleibt und als eine Art Naturgesetz verstanden wird, das auch noch beim dichtmaschigsten Straßennetz wirken soll. Erfahrungsgemäß bluten ländliche Regionen und Kommunen durch den Bau von Ortsumfahrungen eher aus, als dass ihnen Kaufkraft und Investitionen zufließen. Der Straßenneubau geht leider sehr oft zu Lasten des örtlichen Einzelhandels und der Gastronomie. Auch ein Großteil der ansässigen Einzelhandelsgeschäfte befürwortet die geplante Umgehung nicht und unterstützt die Bürgerinitiative.